Auf den Spuren der kulturellen Tradition des Erzgebirges
EIN PROJEKT UND EIN ENSEMBLE
Zum Weihnachtsfest 2007 fanden sich zum ersten Mal begeisterte Gesangssolisten an der St. Jakobikirche in Chemnitz zusammen, um gemeinsam eine Vesper mit ureigener sächsischer Musik vornehmlich aus dem alten Chemnitz zu gestalten. Wesentliche Anregung dazu war eine historische Messordnung mit mehrstimmigen liturgischen Gesängen, die im Archiv der Jakobikirche erst unlängst wieder aufgefunden wurde: die Agenda für St. Jacob von 1714. Die heute vielerorts tätigen Musiker verbindet eine heimatliche Beziehung zur Stadt Chemnitz und eine große Liebe zur kulturellen Tradition des erzgebirgischen Umfeldes, das gerade in musikgeschichtlicher Hinsicht bedeutende Reichtümer aufzuweisen hat. Ein solches Erbe wissenschaftlich erschlossen in angemessenem Rahmen zur Geltung zu bringen und damit in Bezug zu unserer Gegenwart zu setzen, hat sich das langfristig angelegte gemeinnützige Projekt “Agenda 1714 e.V.” zur Aufgabe gemacht. Es weiß sich damit dem Chemnitzer Musiker und Musikforscher Hans-Hermann Schmidt und seinem Ensemble Convivium Musicum Chemnicense verbunden und möchte deren umfangreiche Arbeit seit 1980 würdigen und fortsetzen.
Die Sängerinnen und Sänger des über die Stadtgrenzen und den liturgischen Rahmen hinaus aktiven Ensembles haben sich einen ebenfalls programmatischen Namen gegeben: Agenda St. Jacob
Tradition ist ein genealogischer Begriff. Sie wird nicht einfach von den Vätern auf die Söhne weitergegeben, sondern durchläuft einen Lebensprozess, sie wird geboren, erlangt Reife, geht unter und manchmal wiederaufersteht sie wieder.
Igor Stravinsky in Poetics of Music 1947
Das Ensemble Agenda St. Jacob
Ausgehend von zunächst einzelnen anlassbezogenen Zusammenkünften in Chemnitz formierte sich über die Jahre ein Solistenensemble nicht nur in der historischen Aufführungspraxis versierter Mitglieder. Neben den liturgischen Musikalien aus dem alten Chemnitz ist anspruchsvolle Figuralmusik aus dem sächsisch-erzgebirgischen Raum Gegenstand der gemeinsamen Arbeit. Agenda St. Jacob vermittelt damit ein Stück Kulturgeschichte einer deutschen Musiklandschaft, wobei das Ensemble konfessionell nicht determiniert und institutionell ungebunden ist. Anlassgemäß und dem Repertoire entsprechend wird die Besetzung erweitert und durch Instrumentalisten ergänzt. Das besondere Interesse gilt dem bisher weitgehend unbeachteten aber außerordentlich qualitätvollen Werk des in Chemnitz geborenen Komponisten Philipp Deulich, genannt Dulichius. Der Lebensweg des in Stettin wirkenden und 1631 verstorbenen seinerzeit europaweit bekannten Tonsetzers eröffnete internationale Kooperationen wie zum Instrumentalensemble für Alte Musik Consortium Sedinum Stettin. Zudem pflegt Agenda St. Jacob fruchtbare Verbindungen zu befreundeten Wissenschaftlern und Künstlern anderer Profession. Mit erfreulicher Resonanz und nachhaltigem Erfolg gastierte Agenda St. Jacob in den vergangenen Jahren u.a. beim Usedomer Musikfestival, bei den Tagen Mitteldeutscher Barockmusik und beim Festival für Alte Musik in Stettin. Wiederholt folgt das Ensemble der Einladung der Dresdner Frauenkirche zur Gestaltung der Osternacht mit den außergewöhnlichen Musikalien.
Die Sängerinnen und Sänger
Christine Matschke
Seit der Schulzeit erhielt Christine Matschke Gesangsunterricht zunächst bei Diplom-Sängerin Steffi Schlegel in Leipzig sowie bei Mareike Schellenberger an der Hochschule für Musik in Leipzig...
MehrSeit der Schulzeit erhielt Christine Matschke Gesangsunterricht zunächst bei Diplom-Sängerin Steffi Schlegel in Leipzig sowie bei Mareike Schellenberger an der Hochschule für Musik in Leipzig. Weiterführend wird sie von der englischen Koloratursopranistin Deborah York betreut. Konzertreisen und Tonaufnahmen als Mitglied mehrerer renommierter Vokalensembles und mit solistischer Verpflichtung führten sie durch Deutschland, nach Frankreich, in die Niederlande, nach Polen, Spanien, Italien, Tschechien, Ungarn und Japan. Als diplomierte Designerin ist sie nicht nur auf der Bühne tätig, sondern auch als Kostümgestalterin und Ausstatterin u.a. an der Semperoper in Dresden tätig. Der Agenda St. Jacob ist die Sopranistin von Anfang an verbunden.
Stefan Kunath
Der Altus Stefan Kunath erhielt seine erste grundlegende musikalische Ausbildung als
Mitglied im Dresdner Kreuzchor. Sein daran anknüpfendes Gesangsstudium absolvierte
er bei Frau Prof. Margret Trappe-Wiel an der Hochschule für Musik in Dresden...
Der Altus Stefan Kunath erhielt seine erste grundlegende musikalische Ausbildung als
Mitglied im Dresdner Kreuzchor. Sein daran anknüpfendes Gesangsstudium absolvierte
er bei Frau Prof. Margret Trappe-Wiel an der Hochschule für Musik in Dresden. Im
Rahmen des Hochschulstudiums sang er bereits Partien wie Hamor in Händels Jephtha
und war in Glucks Orpheus und Eurydike im Kleinen Haus des Staatsschauspiels
Dresden in der Titelrolle zu hören.
Im Sommer 2011 debütierte er am Nationaltheater Brno als Amor in der Uraufführung von
La Dafne von Vit Zouhar und Tomáš Hanzlík.
Er engagiert sich darüber hinaus im konzertanten Bereich, wo er unter anderem mit
Ensembles wie amarcord, der Cappella Sagittariana Dresden, dem Dresdner Kreuzchor,
dem Kammerchor Stuttgart, der Lautten Compagney Berlin, Les Amis de Philippe, dem
Sächsischen Vocalensemble und den Virtuosi Saxoniae unter Dirigenten wie Frieder
Bernius, Wolfgang Katschner, Hans-Christoph Rademann oder Michael Schönheit in
Erscheinung trat.
Dabei widmet er sich mit besonderem Interesse der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts.
Wichtige Impulse erhielt er hier durch Workshops und Meisterkurse mit Monika Mauch,
Dorothee Mields, Paul Agnew, Ludger Rémy und Wolfgang Katschner. Auch die
Produktion der Oper Sardanapalus von Chr. L. Boxberg zum Ekhof Festival Gotha 2012
in der szenischen Umsetzung Milo Pablo Momms, bei der nahezu ausschließlich mit
historisch informierter Bühnenpraxis und barocker Gestik gearbeitet wurde, konnte seinen
Erfahrungsschatz erweitern.
Die Neugier verloren geglaubte und für heutige Musiker kaum zugängliche Musik wieder
erleb- und hörbar zu machen teilt er unter anderem mit dem Ensemble Agenda St. Jakob
aus Chemnitz. Auf Grundlage einer umfassenden Gottesdienstordnung aus dem Jahre
1714 in Verbindung mit Motetten zeitgenössischer Komponisten wie Ph. Dulichius (1562-
1631) wird nicht nur ein musikalischer Schatz geborgen und wieder zugänglich gemacht,
sondern auch die Form der damaligen Gottesdienstfeier in unsere heutige Zeit transferiert
und erfahrbar gemacht.
Zahlreiche CD-Produktionen, wie die derzeit entstehende Heinrich-Schütz-
Gesamteinspielung des Carus-Verlages Stuttgart unter der musikalischen Gesamtleitung
Hans-Christoph Rademanns, an deren Umsetzung Stefan Kunath seit 2010 mitwirkt,
dokumentieren sein umfangreiches Schaffen.
Liegt sein Schwerpunkt in der sogenannten Alten Musik, so beschäftigt er sich, u.a. als Mitglied im Ensemble AuditivVokal Dresden unter der Leitung Olaf Katzers sowie
Christfried Brödels Ensemble vocal modern, mit ebenso großem Interesse und Freude
mit der zeitgenössischen Musik.
Friedemann Schmidt
Einem musikalischen Elternhaus in Chemnitz entstammend, widmete sich Friedemann Schmidt neben dem Studium der Medizin in Berlin auch der Musikwissenschaft und der Kunstgeschichte sowie privaten Gesangsstudien...
MehrEinem musikalischen Elternhaus in Chemnitz entstammend, widmete sich Friedemann Schmidt neben dem Studium der Medizin in Berlin auch der Musikwissenschaft und der Kunstgeschichte sowie privaten Gesangsstudien. Als Tenor nutzte er vielfältige Gelegenheiten, chorische und solistische Erfahrung im konzertanten und liturgischen Rahmen wie im Musiktheater zu sammeln. Konzertreisen, Theaterengagements und Tonträgerproduktionen gehören ebenso zu seiner langjährigen professionellen Praxis wie die medizinische Tätigkeit und Wissenschaft. Die Beschäftigung mit dem eigenen musikhistorischen Erbe und das rege Interesse an kulturpolitischen Themen im Europa der Gegenwart führten zur Entwicklung des Projektes Agenda 1714. Konsequent war die Gründung eines leistungsfähigen Ensembles unter dem Namen Agenda St. Jacob.
Dorothea Wagner
Dorothea Wagner studierte Gesang in Dresden bei Prof. Christiane Junghanns. Ihre Tätigkeit konzentriert sich auf Musik der Renaissance, des Barock, der Klassik sowie zeitgenössische Interpretationen...
MehrDorothea Wagner studierte Gesang in Dresden bei Prof. Christiane Junghanns. Ihre Tätigkeit konzentriert sich auf Musik der Renaissance, des
Barock, der Klassik sowie zeitgenössische Interpretationen.
2014 wurde sie in das Exzellenzprogramm „Barock Vokal“ der Musikhochschule Mainz aufgenommen. Entscheidende Impulse
erhielt sie auf Meisterkursen bei Dorothee Mields, Martin Erhardt und in der Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten und
Musikern, wie u.a. Les Amis de Philippe, Wolfgang Katschner , Maurice van Lieshout, Matthias Jung, Hans-Christoph Rademann
oder Rüdiger Lotter.
Die Sopranistin arbeitet neben ihrer solistischen Tätigkeit mit AuditivVokal Dresden, der Schola Stralsundensis und der Schola
cantorum Nürnberg zusammen und war als Gast bei den Ensembles amarcord und Calmus, deren Debütkonzert in der New Yorker
Carnegie Hall sie mitgestaltete, zu hören. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie mit der Lauttencompagney Berlin, Vokal
Modern und der Freiberger Dom Music.
Konzertreisen führten sie auf diverse Festivals, u. a. den MDR Musiksommer, Musica Sacra Maastricht, die Residenzwoche
München, das Festival International Echternach und die Kuressaare Chamber Music Days. Erstmals gastierte sie 2015 in „Mise en
abyme/Widerspiegelung“ an der Semperoper. Zudem bereichert sie seit 2015 ihr Opernrepertoire in reger Zusammenarbeit mit der
Serkowitzer Volksoper.
Mit der Agenda St. Jakob musiziert Dorothea Wagner seit 2013. Ihre reichhaltige Erfahrung auf dem Gebiet des Ensemblegesanges
und der Alten Musik kann sie hier im besonderen Maße einbringen.
Clemens Volkmar
Der junge Tenor genoss bei den Dresdner Kapellknaben eine intensive musikalische Ausbildung.
Neben dem Studium der Erziehungswissenschaften und Theologie studierte Clemens Volkmar bis
2010 an der HfM Carl Maria von Weber in Dresden bei Piotr Bednarski Gesang.
Der junge Tenor genoss bei den Dresdner Kapellknaben eine intensive musikalische Ausbildung.
Neben dem Studium der Erziehungswissenschaften und Theologie studierte Clemens Volkmar bis
2010 an der HfM Carl Maria von Weber in Dresden bei Piotr Bednarski Gesang. Engagements
führten ihn zu renommierten Festivals wie dem Festival Mitte Europa, den Dresdner
Musikfestspielen, dem MDR Musiksommer und dem Rheingau Musikfestival. Seine Leidenschaft
bleibt aber vornehmlich der Ensemblegesang. Im Zuge dessen wirkt er bei der Einspielung der
Heinrich-Schütz-Gesamtausgabe in Zusammenarbeit mit dem Carus-Verlag Stuttgart, MDR Figaro
und Hans-Christoph Rademann mit. Bei der Wiederentdeckung und Bewahrung vor dem
vollstandigen Vergessen uns unbekannter Werke des Barocks, arbeitet er u.a. mit Hermann Max,
Ludger Remy, Daniel Reuss und James Wood zusammen. Nicht zuletzt konzertiert er mit dem
Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe in bedeutendsten Konzerthausern und
Kathedralen Europas mit nachhaltiger Resonanz und begibt sich dabei auf Terrain beispielgebenden Ensemblegesangs.
Unter der Maxime "Soli deo gloria et ad laetitiam hominum" ist er Teil der Agenda 1714.
Sören Richter
Der im sächsischen Chemnitz geborene Tenor Sören Richter begann seine sängerische Laufbahn mit acht Jahren als Sängerknabe im Knabenchor Freiberg, sowie anschließend als Mitglied des Dresdner Kreuzchores...
MehrDer im sächsischen Chemnitz geborene Tenor Sören Richter begann seine sängerische Laufbahn mit acht Jahren als Sängerknabe im Knabenchor Freiberg, sowie anschließend als Mitglied des Dresdner Kreuzchores.
Erste Erfahrungen auf der Opernbühne konnte er bereits mit elf Jahren als Erster Knabe in Mozarts »Zauberflöte« an der Semperoper Dresden und der Komischen Oper Berlin, sowie als Master Cheney in Matthias Pintschers zeitgenössischer Oper »Thomas Chatterton« (ebenfalls Semperoper Dresden) sammeln.
Neben seinem Gesangsstudium in Frankfurt am Main, welches er mit Auszeichnung abschloss, absolvierte Sören Richter Meisterkurse bei Helmut Deutsch, Angelika Kirchschlager, Tilman Lichdi, Kurt Moll und Rudolf Piernay.
Er war Stipendiat der Richard-Wagner-Stipendienstiftung, sowie in der Förderung von Yehudi Menuhins Live Music Now. Überdies erhielt er 2014 das Rudolf-Mauersberger-Stipendium des Dresdner Kreuzchores.
Noch während der Studienzeit wirkte Sören Richter in Produktionen des Staatstheaters Darmstadt, der Oper Frankfurt, des Nationaltheaters Mannheim, der Oper Köln, sowie beim Rheingau-Musik-Festival, dem Festival junger Künstler Bayreuth, den Händel-Festspielen Karlsruhe und in diversen Projekten des Hessischen Rundfunks mit. Als Preisträger des Internationalen Vorsingwettbewerbes der Schlossoper Haldenstein (Schweiz) sang er 2009 an der Tonhalle Zürich unter Leitung von Marcus Bosch die Rolle des Dancaïro in Georges Bizets »Carmen«.
In den vergangenen Spielzeiten war Sören Richter u.a. als Doktor Blind in der »Fledermaus« und als Vicomte Cascada in »Die lustige Witwe« an der Opéra National de Lorraine Nancy, sowie an der Opéra Monte Carlo als Dritter Jude in Richard Strauss' »Salome« unter Leitung von Asher Fisch zu hören. Weiterhin in der Partie des Steuermanns im »Fliegenden Holländer« bei den Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen, als Mime im »Ring für Kinder« an der Oper Frankfurt, sowie beim Fränkischen Sommer als Atrax in der vielbeachteten, wiederentdeckten Barockoper »Sardanapalus« von Christian Ludwig Boxberg, der auch eine CD-Einspielung folgte.
Neben dem Musiktheater widmet sich Sören Richter rege dem Konzertgesang, so etwa in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Dietrich Ehrenwerth, Rudolf Lutz, Eckhard Manz, Ralf Otto und Michael Schneider, wobei sein Repertoire von den frühbarocken Werken Monteverdis, über Mozart, Haydn und Mendelssohn bis hin zu Kompositionen der Gegenwart reicht. Mit besonderer Vorliebe pflegt der junge Tenor jedoch das Vocal-Werk Johann Sebastian Bachs, in dessen Kantaten, Oratorien und Passionen er regelmäßig als Solist zu hören ist. Als gefragter Ensemble-Sänger arbeitet Sören Richter regelmäßig mit der Bachstiftung St. Gallen, sowie Collegium Vocale Gent und dem Ensemble Polyharmonique.
Seit 2007 singt er in seiner Geburtsstadt Chemnitz im dort gründeten Ensemble agenda 1714, welches sich vor allem die Pflege und Wiederbelebung alter Chemnitzer und Erzgebirg'scher Liturgien & Motetten rund um die Martkirche St. Jakobi zur musikalischen Aufgabe gemacht hat.
Benjamin Glaubitz
Benjamin Glaubitz erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor...
MehrBenjamin Glaubitz erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor, wo er 2005 das „Rudolf- Mauersberger-Stipendium“ erhielt. Sein Gesangsstudium absolvierte an der Hochschule für Musik in Dresden bei Prof. Margret Trappe-Wiel und in der Meisterklasse bei KS Prof. Olaf Bär. Zusätzlich absolvierte er Meisterkurse bei Charlotte Lehmann, KS Peter Schreier, KS Dietrich Fischer-Dieskau, Lothar Odinius und Gerold Huber. Er musizierte u.a. mit Ensembles wie Hamburger Philharmoniker, Tonhalle-Orchester Zürich, Staatskapelle Dresden, Dresdner Philharmonie, Dresdner Barockorchester, Lautten Compagney Berlin, La Partita Zürich, Bach-Collegium Stuttgart, Collegium1704 Prag, Staatskapelle Halle, Symphony Prague, Hong Kong Sinfonietta sowie dem Dresdner Kreuzchor und sang unter Dirigenten wie Karl-Friedrich Beringer (Philharmonie München), Fabio Bonizzoni, Alessandro De Marchi (Staatsoper Hamburg), Ludwig Güttler, Wolfgang Katschner, Ekkehard Klemm (Semperoper), Joachim Krause (Tonhalle Zürich), Roderich Kreile, Václav Luks, Markus Poschner (Dresdner Philharmonie), Hans-Christoph Rademann, Helmuth Rilling (Stuttgart, Chile und Hong Kong) und Jörg-Peter Weigle. Konzerte als Solist oder mit Ensembles wie Collegium Vocale Gent führten ihn in zahlreiche europäische, asiatische und südamerikanische Musikzentren.
Georg Streuber
Georg Streuber studierte Gesang an der Hochschule für Musik Dresden bei Prof. Matthias Weichert, wo er im Rahmen der Opern- und Liedklasse von Andreas Baumann und Olaf Bär, seine Kenntnisse auch bei Gastdozenten wie Gerold Huber, Anne Le Bozec, Didier Henry, Peter Schreier, Evelyn Herlitzius und Camilla Nylund in beiden Gattungen vertiefen konnte...
MehrGeorg Streuber studierte Gesang an der Hochschule für Musik Dresden bei Prof. Matthias Weichert, wo er im Rahmen der Opern- und Liedklasse von Andreas Baumann und Olaf Bär, seine Kenntnisse auch bei Gastdozenten wie Gerold Huber, Anne Le Bozec, Didier Henry, Peter Schreier, Evelyn Herlitzius und Camilla Nylund in beiden Gattungen vertiefen konnte. Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums 2013 sind KS Magdalena Hajossyová, Martin Snell und Allison Oakes als wichtigste Lehrer zu nennen.
Bereits vor dem Studium, sammelte der in Chemnitz gebürtige Bariton erste Erfahrungen im Kinderchor an der Oper Chemnitz und später als Schüler von Prof. Regine Köbler und Sebastian Richter. Als Konzertsänger seit 2003 ununterbrochen tätig, sind Oratorien und Liederabende ein Schwerpunkt seiner freischaffenden Tätigkeit.
Wettbewerbspreise erlangte er zuerst bei den Bundeswettbewerben „Jugend Musiziert“ 2005 im Solo und 2007 mit einem a capella Ensemble. 2011 den ersten Preis beim internationalen „Duschek Wettbewerb“ in Prag und 2012 den Sonderpreis für Liedgestaltung beim Lions-Gesangswettbewerb in Bad Endorf.
Nach dem Operndebüt als Papageno in einer Studioproduktion von Mozarts Zauberflöte 2007 in Chemnitz, schlossen sich 2009 bei den Opernfestspielen in Bad Hersfeld die Partie des Dr. Cajus in Otto Nicolais Komischer Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ und 2010 die Partien des Mr. Winterbottom und Dr. Nischel in zwei zeitgenössischen Kammeropern von Martin Hecker an der Semperoper Dresden, kleine Szene. 2011 war er beim 100° Festival in Berlin in der Operncollage mit Ausschnitten aus Hans Gals Oper „Die heilige Ente“ als Mandarin zu erleben.
Seit 2014 ist er regelmäßiger Gast am Theater Plauen-Zwickau in Produktionen wie „Cherubino mischt sich ein“, „Der gestiefelte Kater“, „Kiss me Kate“ und „Ritter Blaubart“.
Johannes G. Schmidt
Johannes G. Schmidt wuchs in einer Kantorenfamilie in Chemnitz auf und kehrt somit durch die
Projekte der Agenda 1714 regelmäßig an die Stätte seiner ersten musikalischen Erfahrungen zurück...
Johannes G. Schmidt wuchs in einer Kantorenfamilie in Chemnitz auf und kehrt somit durch die
Projekte der Agenda 1714 regelmäßig an die Stätte seiner ersten musikalischen Erfahrungen zurück.
Gemeinsam mit den Mitgliedern der Agenda St. Jacob engagiert er sich seit Jahren, die
musikalischen Schätze seiner Heimatstadt wieder hörbar zu machen und das Bewusstsein der
Öffentlichkeit für diese Musik zu stärken.
Neben dieser Tätigkeit arbeitet er als gefragter Solist mit erstrangigen Ensembles wie der Lautten
Compagney Berlin, Capella Augustana Bologna, Dresdner Kapellsolisten, Batzdorfer Hofkapelle,
Neues Bachsches Collegium musicum Leipzig oder dem Barockorchster Wrocław in ganz Europa
und in Asien zusammen und zeichnet sich immer wieder durch seine stilsichere und
ausdrucksstarke Interpretation gerade im Bereich der Alten Musik aus.
Sein vielfältiges musikalisches Repertoire umfasst Werke von der Renaissance bis hin zur Moderne
und er war an verschiedenen Uraufführungen beteiligt. Und so sind auch Orchester wie die
Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, die Dresdner Philharmonie, Qatar
Philharmonic oder die Philharmonie Sofia seine musikalischen Partner. Bei Opernproduktion war
Johannes G. Schmidt u.a. bei der Sächsischen Staatsoper zu erleben.
Regelmäßige Produktionen für Radio und Fernsehen, sowie CD-Aufnahmen, wie die
Gesamteinspielung der Werke Heinrich Schützs für „Brillant Cassics“, dokumentieren seine
vielfältige Arbeit.
Der Bassist ist regelmäßiger Gast bedeutender Festivals im In-und Ausland. Dazu zählen das
Leipziger Bachfest, Festival Bologna, Prager Frühling, Milan-Turin music festival, International
Wratesławia Cantans, Festival Early Music Utrecht, Deutsches Mozartfest, Filharmonica Romana,
Rheingau Musikfestival und das Deutsche Schützfest.
Als Dozent ist Johannes G. Schmidt für die Internationale Bachakademie und die Bachakademie
Stuttgart tätig und gibt Interpretationskurse zu Werken Johann Sebastian Bachs, so mehrfach in der
Ukraine.
Künstlerwebsite
Das Repertoire
DIE AGENDA FÜR ST. JACOB VON 1714
Das Chemnitzer Messbuch aus der Jakobikirche
An der Stadt- und Marktkirche St. Jakobi zu Chemnitz werden an den hohen Festtagen des Kirchenjahres die Gottesdienste nach einer eigenen Form gehalten. Sie folgt meist der lutherischen Missa brevis mit mehrstimmigen liturgischen Gesängen nach der historischen Agenda der Jakobikirche in Chemnitz aus dem Jahre 1714. Das historische Messbuch, das im Kirchenarchiv der Jakobikirche gefunden wurde, weist für den Kantor und seine Kantorei bestimmte oft weit ältere liturgische zumeist lateinische Gesänge aus. Diese reichen von der einstimmigen Psalmodie über vierstimmige Wechselgesänge bis zur prachtvollen sechsstimmigen Akklamation und Präfation, dem festlichen, Feiertagen vorbehaltenen Hoch- und Lobgebet. Die Chemnitzer Agenda misst dem lebendigen Musizieren zwischen den liturgisch psalmodierenden Wechselgesängen, dem Gemeindechoral und dem figuralen kunstvollen „Ziersang“ eine hohe Bedeutung zu. Spirituelles Erleben und hoher Kunstgenuss gehen dabei eine enge Verbindung ein, die den tiefen Sinn geistlicher Erfahrung gesungener Wortverkündigung in ästhetischer Weise wirksam werden lässt. Diese Art musikalischer Festgestaltung sucht nicht nur in Chemnitz ihres gleichen, sondern ist auch überregional bislang einzigartig.
PHILIPP DULICHIUS
Im Repertoire der Agenda St. Jacob soll das Werk eines Chemnitzers zu besonderer Geltung kommen. Philipp Deulich, genannt Dulichius, war der Sohn des Tuchmachers, Ratsherren und mehrfachen Bürgermeisters Caspar Deulich aus Chemnitz. Nach seiner Studienzeit in Leipzig und Wittenberg trat er 1587 eine Stellung als Kantor am Fürstlichen Pädagogium in Stettin an. Ab 1618 ist der Titel Professor belegt. Er war für die Kirchenmusik an der Stettiner Marienkirche, die musikalische Ausbildung der Gymnasiasten und die Musik am Hof der pommerschen Herzöge zuständig. Nach 43 Dienstjahren legte er Ende 1630 sein Amt nieder und verstarb im Jahr darauf in Stettin. Philipp Dulichius hat nach heutiger Kenntnis 233 kunstvolle und klangschöne Motetten komponiert, die zu seinen Lebzeiten europaweite Verbreitung gefunden hatten und nun der Wiederentdeckung warten. Erst unlängst wurden sie von Dr. Otfried von Steuber (Marburg) in einem Werkverzeichnis zusammengefasst. Eine einheitliche und aufführungspraktische Gesamtausgabe des qualitätvollen Werkes bedarf jedoch noch der Vollendung. Stets ist indes mindestens eine der Motetten des Meisters in den Programmen der Agenda St. Jacob zu hören.
Presse-Echo
Freie Presse|23.04.2011
Dass man die Gesänge Ostern 2011 erstmals wieder hören kann, ist dem Engagement junger Vokalisten zu danken und ihrem immensen Probenfleiß. Sie sind zumeist in Chemnitz aufgewachsen und heute in ihren Berufen oder im Studium deutschlandweit unterwegs, kehren jedoch zu hohen Festtagen immer wieder zurück. In den letzten Jahren hatten sie bereits die Christmetten in der Jakobikirche künstlerisch absolut hochstehend nach der Agenda von 1714 ausgestaltet. Mit dem Namen „Agenda 1714“ bekräftigen die Sänger ihre Absicht, die Kirchenmusik an der St. Jakobi-Kirche zu pflegen, insbesondere die Werke alter sächsischer Meister wie Philipp Dulichius und Balthasar Crusius.
orietur occidens|06.01.2012
Eine evangelische Christvesper ist eine Art Missa sicca zum Weihnachtsfest. Es gibt vom Volk gesungene Lieder, aber nur sehr wenige; im übrigen singt ein herausragend guter «Chorus musicus à 8», das heißt aus acht Sängern und Sängerinnen bestehend. Sie singen «Figuralmusik» aus Spätrenaissance und Frühbarock, aber auch Gregorianik kommt vor. Für den Psalm «Quare fremuerunt gentes» teilen sie sich in zwei vierstimmige Halbchöre, die streng in Parallelen singen – ein Organum durum, gleichsam unmittelbar der Musica Enchiriadis entnommen. Der Klang: mitreißend. So großartig das Ensemble auch ist: es gibt keinen Applaus; schließlich ist es ein Gottesdienst.
Concerto|07.06.2015
Im Sinne einer heute wieder möglichen deutsch-polnischen musikalischen Kooperation zur Erinnerung an Dulichius musizierten das sächsische Gesangsensemble Agenda St. Jacob aus Chemnitz und das Stettiner Instrumentalensemble Consortium Sedinum in der Evangelischen Kirche St. Marien zu Usedom und beide sorgten für viel Begeisterung und Beifall eines staunenden Publikums.
Das Projekt Agenda 1714
DER KULTURVEREIN AGENDA 1714 e.V.
Wofür steht Agenda 1714 e.V.?
• Erforschung und Vermittlung von Kulturgeschichte des sächsisch-erzgebirgischen Raumes
• Präsentation historischer Kulturgüter in gegenwartsbezogener Reflexion und im europäischen Kontext
Was tut Agenda 1714 e.V.?
• Anregung wissenschaftlichen und politischen Diskurses sowie zeitgenössisch künstlerischer Interaktion mit dem historischen Erbe durch Editionstätigkeit, Auftragswerke und öffentliche Bildungsprojekte
• Entwicklung von Konzepten für bedeutsame urbane Orte in Kooperation mit privaten und öffentlichen Institutionen und künstlerischen Partnern im europäischen Kulturaustausch
• Unterstützung sachdienlicher Veranstaltungen (Konzerte, Gottesdienste, Tagungen, Workshops)
DIE ST. JAKOBIKIRCHE CHEMNITZ
Die Jakobikirche ist neben den Bauten des früheren Benediktinerklosters auf dem Schlossberg das wertvollste Baudenkmal der Stadt Chemnitz aus vorindustrieller Zeit. Ihre kunstgeschichtliche Bedeutung reicht weit über Chemnitz hinaus. Seit der Gründung war St. Jakobi die Kirche des Rates und der Bürgerschaft und stellte bis zum 19. Jh. gemeinsam mit Rat- und Gewandhaus das geistigkulturelle Zentrum der Stadt dar.
Die hochgotische Hallenkirche mit Umgangschor entstand in mehreren Bauetappen zwischen 1350 und 1412 über den Fundamenten einer älteren romanischen Anlage. Diese konnten bei Grabungen nach 1945 ermittelt werden. Durch die Jahrhunderte hindurch haben verschiedene Umbauten das Erscheinungsbild der Kirche immer wieder verändert. Den gravierendsten Einschnitt bildete die Zerstörung am 5. März 1945. Zusammen mit der Chemnitzer Innenstadt sank auch die Jakobikirche in Schutt und Asche. Seit 1949 konnte lediglich der als Notkirche eingerichtete Chorraum wieder genutzt werden. Der Innenausbau des Langhauses zog sich mit langen Unterbrechungen bis zum Jahre 2009 hin. Einen vorläufigen Abschluß fand die Wiedererstehung der Stadt- und Marktkirche erst 2012 mit der Sanierung des gotischen Chorraums.
Freunde und Partner
UNTERSTÜTZEN SIE DAS ENSEMBLE AGENDA ST. JACOB
Durch dankenswerte Hilfe vieler Spender und Förderer wird die Arbeit der Agenda St. Jacob ermöglicht. Wir bitten herzlich, durch eine Kollekte beim Besuch der Veranstaltungen oder durch eine Spende das Projekt aus Chemnitz zu unterstützen. Spenden werden bescheinigt und steuerlich begünstigt vom Finanzamt anerkannt.
Förderverein St. Jakobi
IBAN: DE56 8709 6214039900 1714
BIC: GENODEF1CH1
Volksbank Chemnitz
Verwendungszweck: Agenda 1714
Sie können auch direkt Kontakt aufnehmen, um mit uns andere Formen der Förderung zu vereinbaren.
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